Heute startet das bundesweite digitale Organspende-Register. Der Katholische Krankenhausverband Deutschland betont, dass Organspende-Ausweise auf Papier und Einträge in der Patientenverfügung weiterhin gültig und gerade im Übergang sinnvoll sind. Die Einführung des Registers erfolgt schrittweise. Die Krankenhäuser können voraussichtlich ab Juli 2024 auf hinterlegte Daten zugreifen.
Mit Angehörigen und Bevollmächtigten zu sprechen bleibt wichtig
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland: „Mit dem Start des Organspende-Registers wird der Grundstein für ein Instrument gelegt, mit dem Entscheidungen zur Organ- und Gewebespende zeitgemäß digital dokumentiert werden können. Die Einführung des Online-Registers erfolgt aber schrittweise und setzt zu Beginn einen Personalausweis mit Onlinefunktion und PIN voraus. Gleichzeitig gilt, dass Organspende-Ausweise auf Papier oder Einträge in der Patientenverfügung weiter gültig und gerade für die Übergangszeit sinnvoll sind. Zudem bleibt wichtig, schon jetzt mit Angehörigen und Bevollmächtigten über die persönliche Entscheidung zur Organspende zu sprechen. Das sorgt im Ernstfall für zusätzliche Sicherheit.“
Nach der heutigen Freischaltung des Registers unter www.organspende-register.de sollen ab Juli 2024 auch die Entnahmekrankenhäuser auf die dort hinterlegten Daten zugreifen können. Bis Ende September 2024 soll das Register dann über die Apps der Krankenkassen erreichbar sein. Ab Januar 2025 sind auch Gewebeeinrichtungen angebunden.
Jede Organtransplantation mindert Leid
Rümmelin weiter: „Die Lücke zwischen gespendeten und benötigten Organen ist weiter dramatisch groß. Rund 8.400 Patientinnen und Patienten befinden sich derzeit auf der Warteliste. Dem standen im Jahr 2023 jedoch nur knapp 3.000 transplantierte Organe von 965 Spenderinnen und Spendern gegenüber. Vor diesem Hintergrund ermutigen die katholischen Krankenhäuser alle Menschen, sich mit dem Thema Organspende frühzeitig auseinanderzusetzen, eine persönliche Entscheidung zu treffen und sie zu dokumentieren. Jede Organtransplantation mindert das Leid der wartenden Patientinnen und Patienten. Fällt die persönliche Entscheidung bei der Beschäftigung mit dieser existentiellen Fragestellung gegen eine Organspende aus, ist auch das nachvollziehbar und zu respektieren. Die Autonomie des Menschen ist für uns ein hohes Gut!“
Mehr Informationen zum Thema Organspende finden Sie auch auf www.organspende-info.de