Im Ausschuss für Gesundheit des Bundestages findet heute eine Anhörung zu zwei Anträgen der Oppositionsfraktionen CDU/CSU und DIE LINKE statt. Der Katholische Krankenhausverband Deutschland (kkvd) unterstützt die Forderungen der Fraktionen, mithilfe einer Brückenfinanzierung sicherzustellen, dass keine versorgungsrelevanten Krankenhäuser aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen, bevor die Krankenhausreform ihre Wirkung entfaltet.
Krankenhäuser brauchen jetzt Unterstützung!
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: „Um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, muss die deutsche Krankenhauslandschaft vor einem kalten Strukturwandel geschützt werden. Bei einem unkontrollierte Krankenhaussterben ziehen sich auch Krankenhäuser aus der Versorgung zurück, die nach der Krankenhausreform vermutlich eine hohe Versorgungsrelevanz hätten. Die Krankenhäuser brauchen dringend einen nachhaltigen und unbürokratischen Inflationsausgleich.“
Liquiditätshilfen sind kein nachhaltiger Inflationsausgleich
Rümmelin weiter: „Eine schnellere Auszahlung der Pflegebudgets oder eine Erhöhung der vorläufigen Pflegeentgeltwerte ist keine nachhaltige Lösung, da sie die strukturelle Unterfinanzierung der geltenden Vergütungsregelungen in der Betriebskostenfinanzierung nicht beseitigen. Die angekündigten Liquiditätshilfen ersetzen daher nicht den notwendigen Inflationsausgleich.“
Krankenhausfinanzierung auf ein stabiles Fundament stellen
„Es gibt die staatliche Pflicht, für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen zu sorgen. Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen stehen allerdings zahlreiche Krankenhäuser wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Die Landesbasisfallwerte und die Psychiatrieentgelte müssen zügig an die Inflation angepasst werden. Nur so können Krankenhäuser ihre Kosten nachhaltig decken. Wo ein wirksamer Inflationsausgleich ausbleibt, rutschen weitere Krankenhäuser in die Insolvenz. Der soziale, ökonomische und politische Schaden ist unabsehbar. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, die Betriebskostenfinanzierung aus der strukturellen Unterfinanzierung herauszuführen und die Krankenhausfinanzierung auf ein stabiles Fundament zu stellen“, so Rümmelin abschließend.
Die schriftliche Stellungnahme des Deutschen Caritasverbands und des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland zur heutigen Anhörung finden Sie hier (PDF): www.bundestag.de
Der Katholische Krankenhausverband Deutschland e. V. (kkvd) vertritt als Fachverband bundesweit 273 Krankenhäuser an 352 Standorten sowie 54 Reha-Einrichtungen mit insgesamt 207.000 Mitarbeitenden. Jährlich werden hier 3 Millionen Patientinnen und Patienten stationär versorgt. Mit Umsätzen von 17 Milliarden Euro pro Jahr sind die katholischen Krankenhäuser zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.