Heute berät der Bundestag in erster Lesung über den Haushalt 2024 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Laut Entwurf sollen darin die Fördermittel für den Freiwilligendienst um knapp 25 Prozent gekürzt werden, für 2025 sind weitere Einsparungen geplant.
Der Katholische Krankenhausverband Deutschland (kkvd) betont, dass der Freiwilligendienst einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft leistet. Auch ist der Dienst ein guter Weg, um jungen Menschen erste Einblicke in Gesundheits- und Sozialberufe zu vermitteln. Beides wird mit den geplanten Kürzungen leichtfertig aufs Spiel gesetzt, so der Verband.
Freiwilligendienste sind gelebte Nächstenliebe
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: „Im vergangenen Jahr haben über 100.000 meist junge Menschen einen Freiwilligendienst geleistet. Ihre Einsatzbereiche waren häufig Pflegeeinrichtungen, die Kinder- und Jugendhilfe sowie Krankenhäuser. Im Klinikalltag unterstützen sie nicht nur die Abläufe, sondern tragen auch dazu bei, die menschliche Zuwendung zu stärken. Freiwilligendienste sind gelebte Nächstenliebe und fördern die soziale Verantwortung. Zudem sind sie ein guter Weg, um jungen Menschen erste Einblicke in Gesundheitsberufe zu vermitteln. Das alles droht mit den geplanten Haushaltskürzungen verloren zu gehen.“
Konkret will die Bundesregierung die Fördermittel für Freiwilligendienste im Jahr 2024 um 78 Millionen Euro kürzen. 2025 sollen weitere 35 Millionen Euro eingespart werden. Durch diese Sparpolitik könnte im nächsten Jahr ein Viertel, danach sogar ein Drittel der Freiwilligendienst-Plätze wegfallen.
Vom Freiwilligendienst profitieren alle
„Die geplanten Kürzungen drohen, den Freiwilligendienst langsam ausbluten zu lassen. In einer Zeit, in der Solidarität so wichtig ist, appellieren wir an die Bundesregierung, die Bedeutung der Freiwilligendienste zu würdigen, sie weiterhin angemessen zu fördern und zu stärken. Von diesem Dienst profitieren alle: die Freiwilligen selbst, Patientinnen und Patienten, die Gesundheitseinrichtungen und die Gesellschaft. Der Dienst unterstützt persönliches Wachstum und das soziale Miteinander. Zudem gibt er immer wieder jungen Menschen den Anstoß, eine Ausbildung in einem Gesundheits- oder Sozialberuf zu beginnen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollten wir diese wichtige Chance, Menschen für soziale Berufe zu interessieren, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, so Rümmelin abschließend.