Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) und der Katholische Krankenhausverband Deutschland e. V. (KKVD) starten heute die gemeinsame Aktion zur Graphic Novel „Ein neues Herz für Hubert K. – Organspende: Verstehen. Entscheiden. Dokumentieren“ im Cellitinnen-Krankenhaus St. Hildegardis in Köln.
Im Zentrum der Auftaktveranstaltung steht die Vorstellung der neuen Graphic Novel mit dem echten herztransplantierten Hubert Knicker und dem Illustrator Jakob Hinrichs. Knicker ist das Vorbild der Comicfigur „Hubert K.“. Sie berichten, wie die Geschichte entstanden ist und warum ihnen das Thema Organspende so am Herzen liegt. Ihr persönlicher Blick macht die Erzählung authentisch und lebensnah – und eröffnet einen emotionalen Zugang zu einem oft verdrängten Thema.
90 teilnehmende katholische Krankenhäuser und Pflegeschulen
Mit der Aktion ermutigen das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, der Katholische Krankenhausverband Deutschland e. V. sowie 90 teilnehmende katholische Krankenhäuser und Pflegeschulen Menschen in ganz Deutschland, sich mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinanderzusetzen, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese auch zu dokumentieren.
Die Graphic Novel erzählt Hubert Knickers wahre Geschichte. Nach einem Mückenstich erkrankt er schwer, lebt mit einem Kunstherz und wartet schließlich auf ein Spenderorgan. Die Geschichte zeigt, was es bedeutet, in dieser Situation zu sein – und wie existenziell eine getroffene Entscheidung zur Organspende sein kann. Das Comic-Format spricht Menschen direkt an, regt Gespräche mit Familie, dem Freundeskreis und Kolleginnen und Kollegen an und bietet einen leicht verständlichen Einstieg in ein komplexes Thema.
„Ein starker Ausdruck der Nächstenliebe“
Dr. med. Dirk Albrecht, Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland e. V. (KKVD): „Die Geschichte von Hubert K. zeigt eindrucksvoll, wie schnell und unerwartet man durch eine Kleinigkeit und einen Zufall von einem gesunden Menschen zu einem Menschen werden kann, der auf eine ganz besondere Form der Hilfe angewiesen ist. Und die Zahl der Menschen, die ein solches Schicksal teilen, ist leider nicht so klein, wie man vermuten mag. Wir alle wissen, dass und wie wir helfen können. Und dass es nicht viel mehr braucht als eine eigene, innere Überzeugung. Für mich ist die Bereitschaft zur Organspende auch ein starker Ausdruck von Nächstenliebe.“
„Organspenden retten leben“
Prof. Dr. med. Tobias Beckurts, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Cellitinnen-Krankenhauses St. Hildegardis: „Geschichten wie die von Hubert Knicker zeigen: Organspenden retten Leben. In Deutschland diskutieren wir viel darüber, wie Organspenden gesetzlich geregelt sein könnten. Selbstverständlich muss die Entscheidung freiwillig sein – aber sie sollte getroffen werden. Zwischen Bereitschaft zur Organspende und tatsächlichen Spenden besteht bei uns eine große Diskrepanz. Ich wünsche mir sehr, dass diese aufgelöst wird und mehr Menschen sich bewusst für eine Spende – oder auch dagegen – entscheiden, damit wir Ärzte mehr Menschen mit Geschichten wie Hubert Knicker helfen können.“
„Auch ich kann mal erkranken. Was ist dann?“
Hubert Knicker, Vorbild für die Graphic Novel „Ein neues Herz für Hubert K.“: „Eine Organspende sollte immer freiwillig und ohne Zwang geschehen. Doch es sollte sich jeder einmal Gedanken machen: Auch ich kann mal erkranken. Was ist dann? Nehme ich ein Spenderorgan oder sterbe ich lieber? Diese Frage sollte sich jeder früh zu Lebzeiten stellen, seine Entscheidung treffen und sie auch festhalten. Und wenn wir uns über Tod und Leben einmal Gedanken machen würden und feststellen, wir sind nicht unsterblich, dann würde die Bereitschaft für eine Organspende wahrscheinlich stärker sein.“
„Zu wenige haben ihre persönliche Entscheidung festgehalten“
Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: „Die meisten Menschen stehen dem Thema Organ- und Gewebespende eindeutig positiv gegenüber. Doch zu wenige haben ihre persönliche Entscheidung festgehalten – möglicherweise, weil sie bisher keine Berührungspunkte mit dem Thema hatten. Die reale Geschichte von Hubert K. als Graphic Novel bietet einen neuen Zugang zur Organ- und Gewebespende. Sie zeigt, was es heißt, auf ein Spenderorgan zu warten. Wir ermutigen alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Entscheidung zu treffen – egal wie sie ausfällt – und sie im Organspende-Register oder auf einem Ausweis festzuhalten.“
Zum Auftakt der Aktion können sich heute im Foyer des St. Hildegardis Krankenhauses Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher zur Organ- und Gewebespende informieren und Informationsmaterialien und Organspendeausweise erhalten.
Die digitale Pressemappe mit allen Informationen zur Aktion steht unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.organspende-info.de/mediathek/presse/pressematerialien-graphic-novel/ Fotos zur Aktion werden dort im Anschluss an die Veranstaltung zum Download bereitgestellt.
Die Graphic Novel ist online verfügbar unter www.organspende-info.de/erfahrungen-und-meinungen/graphic-novel/. Mit einem Plakat sowie einem Video zur Graphic Novel können Krankenhäuser z.B. in ihrem Warte- oder Empfangsbereichen auf das Thema aufmerksam machen. Krankenhäuser und Institutionen, die die Materialien zur Graphic Novel für die eigene Öffentlichkeitsarbeit zur Organ- und Gewebespende nutzen wollen, können diese herunterladen: www.organspende-info.de/kkvd-downloads.