Berlin, 06.11.2024 | Heute findet im Gesundheitsausschusses des Bundestages eine Anhörung zur Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes statt. Die katholischen Krankenhäuser unterstützen Reformen in diesen Bereichen, denn durch Fehlsteuerung von Patienten sind vielerorts die Notaufnahmen vor allem abends und am Wochenende überlastet. Sie mahnen gleichzeitig an, dass die neuen Abläufe von Beginn an reibungslos funktionieren müssen. Und sie empfehlen, die Bevölkerung mit einer Informationskampagne zeitnah und transparent über die neuen Wege und Abläufe zu informieren.
Abläufe müssen reibungslos funktionieren
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind vielerorts überlaufen. Das zeigt, dass eine Reform der ambulanten Notfallversorgung und damit eine effektive Patientensteuerung dringend nötig sind. Dabei kommt es darauf an, dass die neuen Akutleitstellen schnell das Vertrauen der Patienten gewinnen. Zentral dafür ist ein gut funktionierendes Ersteinschätzungsverfahren. Außerdem müssen die Kassenärztlichen Vereinigungen auch tatsächlich überall und rund um die Uhr Personal für den Notdienst sowie die neuen Integrierten Notfallzentren (INZ) bereitstellen. Funktionieren die Abläufe der ambulanten Notfallversorgung nicht von Anfang an reibungslos, werden die Patienten weiterhin wie gewohnt die Notaufnahmen der Kliniken ansteuern.“
Die Reform der ambulanten Notfallversorgung sieht vor, dass Hilfesuchende ihren Behandlungsbedarf künftig zunächst telefonisch oder telemedizinische über eine Akutleitstelle ermitteln lassen. Wenn die Behandlung als akut und dringlich eingeschätzt wird, sollen die Hilfesuchenden dann ein INZ an einem Krankenhaus aufsuchen. In allen anderen Fällen vermittelt die Leitstelle medizinischen Rat, telemedizinische Hilfe, einen Hausbesuch oder einen Termin in der Arztpraxis.
Informationskampagne zu neuen Wegen starten
Rümmelin weiter: „Der Betrieb der Notaufnahmen verursacht den Krankenhäusern schon heute hohe Defizite. Daher muss die Reform um ein solides Finanzierungskonzept für die ambulante Notfallversorgung in den Kliniken ergänzt werden. Auch müssen der Aufbau und der Betrieb der INZ refinanziert werden. Schließlich sollte zeitnah eine Informationskampagne gestartet werden, um der Bevölkerung die neuen Wege in der Notfallversorgung transparent zu erklären. Ansonsten ist fraglich, ob sie von den Patienten auch tatsächlich angenommen werden.“
Die gemeinsame Stellungnahme des Deutschen Caritasverbands und des Kath. Krankenhausverbands zur Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages findet sich hier (PDF).