Zur am Mittwoch tagenden Ministerpräsidenten-Konferenz sowie den in dieser Woche beginnenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD erklärt Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland:
„Vier von fünf Kliniken rechnen für ihren Jahresabschluss 2024 mit roten Zahlen. Mehr als zwei Drittel erwarten, dass sich ihre wirtschaftliche Lage 2025 weiter verschlechtern wird. Die Krankenhäuser in Deutschland sind dramatisch unterfinanziert. Die möglichen Koalitionäre aus Union und SPD sollten sich daher zügig auf eine Brückenfinanzierung für die Kliniken verständigen, um die flächendeckende Krankenhausversorgung zu sichern. Dafür notwendig ist ein Inflationsausgleich für die Jahre 2022 und 2023. Zudem müssen die Betriebskosten der Kliniken endlich wieder auskömmlich finanziert werden.
Krankenhausreform: Finanzierungskonzept neu denken
Damit das wichtige Projekt Krankenhausreform gelingt, müssen Bund und Länder das bestehende Gesetz nachbessern. Das darin vorgesehene Finanzierungskonzept ist nicht praxistauglich. Es muss ausgesetzt und neu gedacht werden. Die Krankenhäuser benötigen eine Vorhaltefinanzierung, die die tatsächlichen Kosten für notwendige Angebote und Leistungen abdeckt. Diese darf nicht an Behandlungszahlen geknüpft sein. Nur dann kann auch in bevölkerungsarmen ländlichen Regionen die Versorgung gesichert werden.
Investitionen in regional abgestimmte Netzwerke
Und zur Versorgungssicherheit gehört noch mehr: Notwendig sind eine Auswirkungsanalyse der Reform sowie darauf basierend gut funktionierende regionale Verbundstrukturen. Damit auch in der Fläche eine bedarfsorientierte Versorgung gewährleistet bleibt, braucht es Investitionen in regional abgestimmte Netzwerke. Denn auch bei der Verkehrsinfrastruktur käme niemand auf die Idee, nur Autobahnen zu sanieren und das übrige Straßennetz dem Verfall preiszugeben.“